München (ots) - "Geld ist wie Dung. Man muss es streuen, oder es stinkt", glaubte der amerikanische Industrielle Jean Paul Getty. Da ist was dran, denn richtig eingesetzt, kann mit Geld viel Gutes wachsen. Immer mehr Unternehmen lassen ihr Geld für die gute Sache arbeiten, engagieren sich sozial und im Umweltschutz. Und das nicht nur mit einem jährlichen Spendenscheck. Über den Trend berichtet die Zeitschrift natur+kosmos in ihrer Märzausgabe (Erscheinungsdatum 21. Februar 2009).
Zum Beispiel lässt Danone in Bangladesch Joghurt für die ärmsten Menschen produzieren. Der Clou daran ist, dass die Firma zwar wirtschaftlich arbeiten soll, aber Hilfe und nicht der Gewinn im Vordergrund steht. Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus hat mit Franck Riboud, dem Leiter des französischen Nahrungsmittelmultis Danone ein Joint Venture auf den Weg gebracht, dessen Produkte einzig und allein unterernährten Kindern in Bangladesch zugute kommen. Das Gemeinschaftsunternehmen Grameen Danone produziert den so genannten Shakti Doi, zu deutsch "Kraftjoghurt", der besonders viel Vitamine und Mineralstoffe enthält. Lokale Bauern liefern die Milch, Frauen vertreiben den Becher für fünf Cent. Preise und Löhne sind so kalkuliert, dass das Unternehmen gerade noch im Plus wirtschaftet. Der Geldgeber - sprich die Firma Danone - bekommt keine Rendite, sondern lediglich langfristig sein investiertes Kapital zurück.
Die Kooperation wird bereits als Vorbild für ein neues soziales Unternehmertum gefeiert. Dabei gibt es unterschiedlichste Ansätze und Ideen: Entweder versuchen klassische Unternehmen, ethisches Handeln so gut wie möglich in ihr bisheriges Geschäftsfeld zu integrieren. Oder neu gegründete Unternehmen küren soziale Fragen direkt zum Kerngeschäft ihrer Arbeit - etwa dann, wenn ein Dienstleister ältere Arbeitslose einstellt, um ihr Wissen und Können für den wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen, oder wenn ein gemeinnütziges Unternehmen junge Frauen berät und ehrenamtliche Helferinnen vermittelt.