Die anstehende Reform der europäischen Fischereipolitik muss die Ausbeutung der Meere endlich beenden. Der WWF fordert die Einführung langfristiger Managementpläne für alle Fischbestände, eine Reduzierung der Beifänge auf ein Minimum sowie ein Verbot von Rückwürfen. Die Bestände können sich nicht erholen, wenn ein Großteil der Jungfische als Müll im Meer endet und wichtige Lebensräume wie etwa Kinderstuben nicht geschützt werden. Die vorhandenen Überkapazitäten in der Fischereiflotte müssen nach Angaben des WWF dringend abgebaut und an die Fischbestände angepasst werden. "Auch wenn die Fischerei durch illegalen Fang zur Ausbeutung unserer Meere beiträgt, liegt die Hauptverantwortung in den Händen der Politik", so Heike Vesper. Sogar die EU-Fischerei-Kommission hat kürzlich festgestellt, dass ihre Politik der letzten Jahre komplett gescheitert ist.
Auch Verbraucher können einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten. Eine Möglichkeit bietet der Kauf von Fischprodukten mit dem Label der Marine Stewardship Council (MSC). Das vom WWF empfohlene Siegel steht für nachhaltige Meeresfischerei, bei der nicht mehr Fisch gefangen wird, als nachwächst und Meeresbewohner und Lebensräume nicht bedroht werden. In deutschen Supermärkten sind mittlerweile über 400 Produkte zu finden, die das blaue MSC-Umweltsiegel tragen. Welche Fische im Einkaufswagen landen sollten und was nicht auf den Teller gehört, erklärt auch der "WWF-Einkaufsratgeber Fisch & Meeresfrüchte" anhand eines einfachen Ampelsystems. "Produkte aus nachhaltiger Fischerei zu kaufen ist aktiver Meeresschutz", erklärt WWF-Expertin Heike Vesper. So kann auch der Handel dazu bewegt werden, sein Fischangebot auf nachhaltige Quellen umzustellen.