Australische Jungunternehmer kämpfen gegen Plastik-Müllberge
Melbourne (pte/02.09.2009/13:45) - Hunderte Mio. Kleiderbügel aus Plastik und Draht landen jährlich als Abfall auf Deponien. Ein junges australisches Unternehmerteam hat auf dieses Problem reagiert und eine alternative Lösung geschaffen. Sie haben den Green Hanger http://www.greenhanger.com.au einen Kleiderbügel aus gepresstem Altpapier entworfen und feiern damit Erfolge.
"Wenn man bedenkt, dass herkömmliche Kleiderbügel mehr als 100 Jahre brauchen, ehe sie verrotten, wird die Bedeutung unseres Anliegens ziemlich schnell klar", meint Christian Ferrante, der gemeinsam mit Ash Black und John Cohen das Unternehmen Green Hanger gegründet hat. "Das Produkt Green Hanger ist ein modischer Lösungsansatz für das globale Problem der immer größer werdenden Müllberge", so der Jungunternehmer. Man war darauf bedacht ein möglich schön geformtes Produkt herauszubringen ohne auf den Umweltaspekt zu verzichten.
Der Kleiderbügel aus Altpapier kann in Australien in zahlreichen Läden im Zehner-Pack gekauft werden. Zudem sind die Bügel auch im Online-Verkauf erhältlich. "Wir haben in der Zwischenzeit auch Kunden in Nord- und Südamerika, in Neuseeland sowie in Europa", erklärt Ferrante.
Natürlich könne man mit dem Kartonkleiderbügel nicht mehr in Autos einbrechen, in denen man seine Schlüssel versehentlich vergessen hat, scherzt Ferrante. Mit den modernen funkgesteuerten Schlüsseln geschehe das ohnehin kaum mehr. Die ökologischen Vorteile zeigen aber ganz andere Vorteile des Recycling-Kleiderbügels auf. "Wir garantieren, dass ausschließlich Abfall-Kartons verwendet werden. Dadurch wird unser Ziel möglichst energieeffizient und umweltfreundlich zu sein, erfüllt." Für die Unternehmensgründer ist der Kleiderbügel weit mehr als bloß ein Produkt.
"Durch unseren Green-Hanger-Kleiderbügel arbeiten wir auch daran, die Abfallproblematik in der Öffentlichkeit noch mehr zu thematisieren. Dazu kommt auch der Wunsch die Modeindustrie, die chemischen Reinigungsunternehmen und den Einzelhandel auf das Problem aufmerksam zu machen." Der Kleiderbügel, der mit einem modernen Design aufwarten kann, biete tatsächlich einen guten Ersatz für die ohnehin veralteten Produkte aus Plastik und Draht.
Die Idee zum Kleiderbügel aus Altkarton ist Ferrante bei der Umzugshilfe eines Freundes gekommen. Dort fielen hunderte von alten Kleiderbügeln als Abfall an. "Wir haben nicht gewusst, was wir mit dem Müll machen sollen", schildert der Unternehmer. "Da kam uns die Idee eine umweltfreundlichere Alternative zu konzipieren." Die nonprofit-Organisation Climate Positive http://www.climatepositive.org, die sowohl an Lösungen zur CO2-Reduktion in Haushalten als auch für Unternehmen arbeitet, erhält zehn Prozent des Verkaufserlöses von Green Hanger.
Mit dem weltweit ständig wachsenden Plastikmüllberg beschäftigt sich auch der neueste Dokumentar-Kinofilm "Plastic Planet" http://www.plastic-planet.at , der am 16. September in Wien uraufgeführt wird. Filmemacher Werner Boote interviewt darin John Taylor, den Präsidenten von PlasticsEurope, der Dachorganisation europäischer Kunststofferzeuger. "Taylor zählt die Vorteile der Kunststoffe auf. Über die Nachteile spricht er nicht sehr viel", so Boote gegenüber pressetext. Es sei vor allem, das Müllproblem, dass das Image von Kunststoffen in Verruf bringe, so Taylor. Aber darum müsse sich die Gesellschaft kümmern. Die Industrie habe andere Aufgaben. "Was ich im Film versucht habe zu zeigen, ist die Tatsache, dass die Plastikindustrie für den verursachten Plastikmüll einfach mehr zahlen muss", so Boote. Die Idee mit den Kleiderbügeln aus Altpapier findet der Filmemacher sehr gut. "Offensichtlich gibt es für viele Plastikprodukte ohnehin einen Ersatz, der nicht aus Kunststoff ist. Das sollte man der Öffentlichkeit auch begreiflich machen." (Ende)
http://pressetext.at/news/090902033
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