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Bisphenol A - so mindern Eltern das Risiko für ihre Kinder

 

München (ots) - Viele Plastik- und Babyprodukte sind mit der Chemikalie belastet / In der aktuellen ELTERN gibt der Experte Dr. Andreas Gies Ratschläge, wie Familien sich schützen können

13. Oktober 2010 - Bisphenol A (kurz: BPA) ist ein Grundstoff für die Herstellung des Kunststoffs Polycarbonat, der sich z. B. in Plastikbesteck, Nuckelflaschen, Babytassen und Schnullerschilden befindet. Gleichzeitig ist BPA eine hormonell wirksame Chemikalie, die im Organismus ähnlich wie das Geschlechtshormon Östrogen wirkt. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ELTERN (ab heute im Handel) fordert Dr. Andreas Gies, Leiter der Abteilung Umwelt und Gesundheit im Umweltbundesamt, die Industrie auf, auf die Nutzung von BPA zu verzichten.

Über ein gesetzliches BPA-Verbot in Deutschland wird noch gestritten. Anders als in Dänemark und Frankreich - dort ist die Verwendung in Produkten für Kinder mittlerweile untersagt. Noch ordnet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bei Kindern eine tägliche Aufnahme von 50 Millionstelgramm pro Kilogramm Körpergewicht als unbedenklich ein. Dr. Gies: "Wir halten selbst ein Millionstelgramm pro Kilogramm Gewicht pro Tag für viel zu hoch!"

So lange es kein Verbot gibt, rät der Experte Eltern zu dieser Vorgehensweise: "Viele Hersteller bieten mittlerweile BPA-freie Plastikgegenstände an und kennzeichnen sie entsprechend - achten Sie auf Hinweise wie 'BPA-frei'. Umgekehrt sind BPA-haltige Produkte aus Polycarbonat normalerweise an einem in ein Pfeildreieck eingeprägten Zeichen '7 PC' zu erkennen."

Mütter und Väter, die absolute Sicherheit wollen, sollten ganz auf Glas und Porzellan ausweichen. Dr. Gies: "Beides kann man erhitzen, scheuern, mit etwas Saurem füllen usw., ohne dass Schadstoffe frei werden. Ergänzend ist es ratsam, möglichst frische, unverpackte Lebensmittel zu kaufen und für vielseitige Ernährung zu sorgen. Der Grund: Je abwechslungsreicher der Speiseplan, desto geringer ist das Risiko, viel von einem Schadstoff aufzunehmen."