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Filmdossier: Let's make Money

„Let's make MONEY" folgt dem Weg unseres Geldes, dorthin wo spanische Bauarbeiter, afrikanische Bauern oder indische Arbeiter unser Geld vermehren und selbst bettelarm bleiben. Der Film zeigt uns die gefeierten Fondsmanager, die das Geld ihrer Kunden jeden Tag aufs Neue anlegen. Zu sehen sind Unternehmer, die zum Wohle ihrer Aktionäre ein fremdes Land abgrasen, solange die Löhne und Steuern niedrig und die Umwelt egal ist. Wir erleben die allgegenwärtige Gier und die damit verbundene Zerstörung, die mit unserem Geld angerichtet wird.

arbeitsfotoerwinwagenhofer.jpgErwin Wagenhofer („We Feed the World - Essen Global") folgt in seinem neuen Dokumentarfilm „Let's make MONEY" der Spur des Geldes im weltweiten Finanzsystem. Die meisten von uns ahnen nicht einmal, wo ihr Geld ist. Sicher ist nur, dass es sich nicht bei der Bank befindet, der wir es anvertraut haben.

„Let´s make MONEY" blickt hinter die Kulissen der bunten Prospektwelt von Banken und Versicherern. Was hat unsere Altersvorsorge mit der Immobilienblase in Spanien zu tun? Wir müssen dort kein Haus kaufen, um dabei zu sein. Sobald wir ein Konto eröffnen, klinken wir uns in die weltweiten Finanzmärkte ein - ob wir wollen oder nicht. Die meisten von uns interessiert es auch nicht, weil wir gerne dem Lockruf der Banken folgen: „Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!"

Doch Geld kann nicht arbeiten: arbeiten können nur Menschen, Tiere oder Maschinen.

Nach „We Feed the World, der spektakulären Dokumentation über unsere Nahrungsmittel hat der Filmemacher Erwin Wagenhofer einen neuen, aufrüttelnden Dokumentarfilm für das Kino gedreht:
In „Lets make MONEY folgt er der Spur unseres Geldes im weltweiten Finanzsystem. Wagenhofer blickt hinter die Kulissen der bunten Prospektwelt von Banken und Versicherern. Was hat unsere Altersvorsorge mit der Immobilienblase in Spanien zu tun?
Wir müssen dort kein Haus kaufen, um dabei zu sein. Sobald wir ein Konto eröffnen, klinken wir uns in die weltweiten Finanzmärkte ein ob wir wollen oder nicht. Die Bank speist unser Guthaben in den globalen Geldkreislauf ein.
Ob unsere Bank das Geld an einen spanischen Bauentwickler verleiht? Wir Kunden wissen es nicht. Möglicherweise verborgen Banken, Versicherer oder Pensionsfonds unser Geld auch an einen Spekulanten. Wo unser Schuldner lebt und was er tut, um uns die Zinsen zu bezahlen, bleibt im Verborgenen.
Die meisten von uns interessiert es auch nicht, weil wir gerne dem Lockruf der Banken folgen: "Lassen Sie ihr Geld arbeiten!"

Weitere Informationen: http://www.letsmakemoney.at/

Bild: © Allegro Film

Der Film beginnt in der Ahafo Mine in Ghana, Westafrika. Riesige Areale werden gesprengt. In einem mühsamen Prozess wird dem Gestein Gold entnommen, eingeschmolzen und dann direkt in die Schweiz geflogen. Der Verteilungsschlüssel ist klar: 3% für Afrika, 97% für den Westen. Die Mine entstand mit Unterstützung der Weltbank.

freedomusacallegrofilm.jpgGerhard Schwarz, seit 14 Jahren Leiter der Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung und nebenamtlich Präsident der Friedrich August von Hayek Gesellschaft fährt mit der Bahn auf den Mont Pelerin, den Pilgerberg in der Nähe von Vevey in der Schweiz, auf dem 1947 in einem der Luxushotels die Mont Pelerin Society (MPS) gegründet wurde. Hayek hatte 36 Intellektuelle eingeladen, über Liberalismus in Theorie und Praxis zu diskutieren.

Bild: © Allegro Film

Burkina Faso / Afrika. Als Ergebnis der jahrzehntelangen Baumwoll-Monokultur hat die Erosion die Böden fast vollkommen zerstört. Yves Delisle, in Genf ausgebildeter Agronom, bilanziert: „Die Baumwolle ist weg. Das Geld von der Baumwolle ist weg. Zurück bleibt dieser Boden, auf dem nichts mehr wächst.“ In 20 Jahren Arbeit mit den Bauern hat er keine Verbesserung der Situation festgestellt.

theworldbankwashingtoncallegrofilm.jpgSeit ca. 20 Jahren, erklärt Werner Rügemer von der Universität Köln, seien große Investoren, Banken und Fonds dazu übergegangen, sich in öffentlichen Sachwerten geradezu fest zu krallen. Und zwar in den Sachwerten, hinter denen letztlich doch der Staat steht – die Bürger, die ihre regelmäßigen Mieten, ihre Wassergebühren usw. bezahlen müssen. Das sei der Sinn der Privatisierung.

 

Bild: © Allegro Film

Washington D.C., USA. Gleich gegenüber der Weltbank versorgt Martha’s Table Obdachlose mit Suppe - viele von ihnen einst gut situierte Leute, deren Rente nicht zum Leben reicht. In West Palm Beach, Florida, gibt der US-Bürger und erfolgreiche Buchautor John Perkins Einblick in seinen ehemaligen Beruf als Wirtschaftskiller (Economic Hit Man). Ihre Arbeitsweise ähnele denen der Mafia, nur seien ihre Methoden professioneller und ihre Opfer Regierungen oder ganze Länder.

deutschebankindienchennaicallegrofilm.jpgAnton Schneider, Partner eines mittelständischen Private Equity Fonds konstatiert, dass die Globalisierung in den vergangenen 10 – 15 Jahren zu einer dramatischen Einkommensverschiebung geführt hat. Arbeiter und Angestellte konnten ihre Lohnforderungen nicht mehr durchsetzen und wurden durch die mit der Globalisierung entstandene Konkurrenzsituation erpresst, auch zu billigeren Konditionen zu arbeiten.

 

Bild: © Allegro Film

hotellegalspaniencallegrofilm.jpgAndalusien, Spanien. Riesige Hotelkomplexe, Wohnanlagen und eine schier unendliche Menge an Golfplätzen zersiedeln die Landschaft, zerstören Flora und Fauna – meistens genehmigt, oft genug jedoch illegal und in Naturschutzgebieten. Ist eine nachträgliche Legalisierung nicht möglich, werden die Investitionsruinen in der Regel nach vielen Jahren abgerissen – auf Kosten der Steuerzahler und die Investoren werden großzügig entschädigt.

 

Bild: © Allegro Film

terrylesueurjerseycallegrofilm.jpgDie kleine britische Kanalinsel Jersey hält nach amerikanischen Schätzungen etwa 500 Milliarden Dollar an Privatvermögen. Das Kapital kommt von außerhalb und liegt auf den Sparkonten der Insel. In Wirklichkeit kommt das Geld gar nicht nach Jersey, es schwappt quasi einmal über die Insel hinweg und fließt dann weiter zu den größten Finanzzentren der Welt. Jersey ist ein Land mit besonders strengem Bankgeheimnis.

 

Bild: © Allegro Film

Vor Jahren fiel mir der Werbespruch einer Bank auf, der lautete „Lassen Sie Ihr Geld arbeiten“. Wenn man über diesen Spruch nachdenkt, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass das ein unfassbarer Schwachsinn ist. Geld kann nicht arbeiten. Arbeiten können Menschen, Maschinen und vielleicht noch Tiere.